Quatuor Ébène
PIERRE COLOMBET (VIOLINE), GABRIEL LE MAGADURE (VIOLINE), MARIE CHILEMME (VIOLA), YUYA OKAMOTO (CELLO)
Ein Konzert des Quatuor Ébène ist und bleibt ein musikalisches und sinnliches Ereignis. In den letzten zwei Jahrzehnten hat das Quartett neue Maßstäbe gesetzt, indem es sich den Werken des Repertoires über die Perfektion hinaus widmete und den Austausch mit dem Publikum suchte und pflegte. In diesem Frühjahr tritt Yuya Okamoto dem Quartett voll bei und eröffnet damit eine neue Dimension.
Nach Studien beim Quatuor Ysaÿe in Paris sowie bei Gábor Takács, Eberhard Feltz und György Kurtág leitete ihr beispielloser und außergewöhnlicher Erfolg beim ARD-Wettbewerb 2004 den Aufstieg des Quatuor Ébène ein, was zu zahlreichen weiteren Preisen und Auszeichnungen führte. So erhielt das Quartett 2005 den Belmont-Preis der Forberg-Schneider-Stiftung, 2007 war es Preisträger des Borletti-Buitoni-Fonds, und 2019 wurde es als erstes Ensemble mit dem Frankfurter Musikpreis geehrt.
Neben dem traditionellen Repertoire taucht das Quartett auch in andere Stilrichtungen ein („Ein Streichquartett, das sich mühelos in eine Jazzband verwandeln kann“ (New York Times, 2009)). Was 1999 als Ablenkung in den Proberäumen der Universität begann – das Improvisieren über Jazzstandards und Popsongs – ist zu einem Markenzeichen des Quatuor Ébène geworden. Bis heute hat das Quartett 3 Alben in diesen Genres veröffentlicht: Fiction (2010), Brésil (2014) und Eternal Stories (2017). Im Juni 2024 wird das Ensemble ein neues Projekt, „Waves“, mit dem elektronischen Klangkünstler Xavier Tribolet auf europäischen Bühnen präsentieren.
Die freie Herangehensweise an die verschiedenen Stile schafft eine Spannung, die sich auf alle Aspekte ihrer künstlerischen Arbeit vorteilhaft auswirkt. Der Reichtum und die Tiefe ihrer Arbeit wurden vom Publikum und der Kritik mit Begeisterung aufgenommen.
Die Alben des Quatuor Ébène, die Bartók, Beethoven, Debussy, Haydn, Fauré sowie den Geschwistern Mendelssohn gewidmet sind, erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter Gramophone, BBC Music Magazine und den Midem Classic Award. 2015 & 2016 widmeten sich die Musiker dem Thema „Lied“. Sie wirkten am Album „Green (Mélodies françaises)“ von Philippe Jaroussky mit und veröffentlichten ein Schubert-Album mit Matthias Goerne (Arrangements für Streichquartett, Bariton und Kontrabass von Raphaël Merlin) sowie das Schubert-Quintett für zwei Celli mit Gautier Capuçon. An der Seite von Antoine Tamestit nahm das Quatuor Ebène die Streichquintette KV 515 & KV 516 von Mozart auf, die Ende 2022 erscheinen sollen. Das Album wurde mit Preisen wie dem Choc Classica, dem Diapason d’Or und dem Gramophone of the month ausgezeichnet.
An erster Stelle steht die Aufnahme der 16 Streichquartette Beethovens. Zwischen Mai 2019 und Januar 2020 nahm das Quartett diese im Rahmen eines weltweiten Projekts auf sechs Kontinenten auf. Mit dieser Gesamtaufnahme feierten die vier Franzosen auch ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum, gekrönt von Aufführungen des kompletten Streichquartettzyklus in großen europäischen Sälen wie der Pariser Philharmonie oder der Alten Oper Frankfurt. Einladungen der Carnegie Hall in New York, des Verbier Festivals und des Wiener Konzerthauses standen ebenfalls auf dem Programm.
Im Januar 2021 wurde das Quartett von der Hochschule für Musik und Theater München beauftragt, eine Streichquartettklasse im Rahmen der neuen „Quatuor Ébène Academy“ zu gründen.
Seit der letzten Saison teilt sich das Quartett einen gemeinsamen Zyklus mit dem Belcea Quartet im Wiener Konzerthaus. Für die Saison 23/24 hat die Philharmonie Luxembourg das Quatuor Ébène als Ensemble in Residenz ausgewählt. Neben Kammerkonzerten werden die Musiker „Absolute Jest“ von John Adams mit dem Luxembourg Philharmonic präsentieren. Als Residenzquartett bei Radio France werden sie in dieser Saison erneut 3 Mal in Paris auftreten.
Weitere Höhepunkte der Saison sind unter anderem Tourneen zum Salzburger Festival, zur Berliner Philharmonie, zum Megaron in Athen, zur Wigmore Hall in London und zur Carnegie Hall in New York City, NY.
Pierre Colombet spielt auf zwei Violinen: einer Antonio Stradivarius-Violine von 1717, der „Piatti“, die von einem großzügigen Mäzen über die Beares International Violin Society leihweise zur Verfügung gestellt wurde, und einer Matteo Goffriller-Violine von 1736, die Gabriele Forberg-Schneider großzügig zur Verfügung stellte, sowie einem Bogen von Charles Tourte (Paris, 19. Jahrhundert), ebenfalls von Gabriele Forberg-Schneider geliehen.
Gabriel Le Magadure spielt auf zwei Violinen: der „ex-Baron Rothschild Peter Guarneri of Venice“, eine Leihgabe der Miller-Porter Collection über die Beare’s International Violin Society, und einer Violine mit einem Guarneri-Etikett von etwa 1740, die Gabriele Forberg-Schneider großzügig zur Verfügung stellte, sowie einem Bogen von Dominique Pecatte (um 1845), ebenfalls von Gabriele Forberg-Schneider geliehen.
Marie Chilemme spielt auf zwei Violen: einer Antonio Stradivarius-Viola von 1734, der „Gibson“, die von der Stradivari Foundation Habisreutinger großzügig zur Verfügung gestellt wurde, und einer Viola von Marcellus Hollmayr, Füssen (1625), einer großzügigen Leihgabe von Gabriele Forberg-Schneider.
Yuya Okamoto spielt ein Cello von Giovanni Grancino, das 1682 in Mailand gefertigt wurde.