NIKOLAÏ LUGANSKY

Chopin war noch keine 30, als die Préludes Op.28 ihn in die höchsten musikalischen Sphären seiner Zeit katapultierten. Busoni, Mompou, Bill Evans und sogar Donna Summer haben diese Werke, die zu wahren Standards des romantischen Klaviers wurden, aufgegriffen.Im Gegensatz zur Prägnanz und thematischen Effizienz der Préludes nähern sich die Impromptus durch ihre Ästhetik des Wanderns der Improvisation an. Aristokratische Raffinesse im ersten, wässriges Wiegen im zweiten, Raffinesse eines minimalistischen Kontrapunkts im dritten: Nikolaï Lugansky, dessen Verständnis der Geheimnisse dieser Musik höchste Höhen erreicht, ist der ideale Interpret dieses Repertoires.Die immense Humoreske von Schumann birgt in ihren vielfältigen Facetten ein ungreifbares Bild von Eusebius und Florestan, den beiden Seiten der Komponistenpersönlichkeit. Kinderreime, pompöse Fanfaren, dämonische Perpetuum mobiles und Melodien an der Grenze zum Traum: ein Werk zwischen Fantasie und Realität, das dringend wiederentdeckt werden sollte.